Modellierungsseminar des Jahres 2017/2018
Im Industriemathematikstudium (bzw. im Technomathematikstudium, wie der Studiengang zuvor genannt wurde) lernen die Studierenden, wie komplexe Probleme insbesondere aus Technik, Industrie, Ingenieur- und Naturwissenschaften mittels mathematischer Methoden bearbeitet und gelöst werden können.
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Zentral ist dabei das Modellierungsseminar (bzw. " Modelling Project", wie es im englischsprachigen Masterstudiengang heißt), in dem prototypisch für die Berufspraxis eines Industriemathematikers in der FuE-Abteilung eines Industrieunternehmens der Problemlösungsprozess schrittweise durchgeführt wird:
- Formulierung eines meist nicht in der Sprache der Mathematik gegebenen, technischen oder naturwissenschaftlichen Problems und Festlegung des mathematisch zu behandelnden Problemteils.
- Umsetzung des Problems in ein mathematisches Modell.
- Mathematische Analyse des Modells, Auswahl bzw. Entwicklung numerischer Methoden zu seiner Evaluation und Simulation, Verbesserungen des Modells.
- Berechnung konkreter Lösungen durch Benutzung gegebener oder selbstprogrammierter Software, Aufbereitung und Beschaffung dafür relevanter Daten.
- Rückübersetzung der Ergebnisse in die Sprache der Technik bzw. Naturwissenschaften.
- Darstellung und Vermittlung der Ergebnisse.
Dieses Modellierungsseminar läuft über ein Jahr im zweiten und dritten Semester des Masterstudiengangs (bzw. im sechsten und siebten Semester des Diplomstudiengangs, den es bis 2014 gab). Die Studierenden bearbeiten in Zweiergruppen im "Auftrag" eines Kooperationspartners aus der Industrie oder den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein praxisrelevantes Problem, für das der Lösungsweg nicht vorgegeben ist. Diese Arbeit erfordert die Aneignung zusätzlicher, nicht notwendig mathematischer, Fachkenntnisse, die enge Kooperation in der Zweiergruppe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Aufgabenstellern und die Präsentation der Ergebnisse im Vortrag, als ausführlicher Bericht sowie als Poster.
Das Modellierungsseminar ist für die Studierenden (und ihre Betreuer) eine große, arbeitsintensive Herausforderung, durch das sie sich aber vielfältige, fachliche und außerfachliche Kenntnisse erwerben. Der erfolgreiche Abschluss wirkt deshalb ausgesprochen motivierend, in Hinblick auf den Abschluss des Studiums wie die spätere Berufspraxis.
- Andreas Cobus, Dr. Maximilian Schmidt.
AG Technomathematik
Kompression neuronaler Netze durch Knowledge-Destillation am Beispiel der semantischen Fragmentierung.
Robert Bosch GmbH, Hildesheim.
- Hannes Albers.
AG Technomathematik
Matrix Cleansing: Entfernung bestimmter Teilsignale aus MALDI-Spektren.
Bruker Daltonics GmbH,
SCiLS GmbH, Bremen.
- Eva Dierkes, Alina Pätzold.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Modellbildung industrieller Produktionsprozesse mit künstlichen Neuronalen Netzen.
IAV, Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Gifhorn.
- Henrik Harms, Nils Stellmacher.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Modellierung des Domdruckreglers in der Gasstraße eines Dual-Fuel Motors.
MAN Energy Solutions, Augsburg.
- Felix Gadeberg, Dominika Thiede.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Modellierung des elektrostatischen Feldes von Asteroiden.
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme, Bremen.
- Yorick Netzer, David Stronzek-Pfeifer.
AG Technomathematik
Numerische Studien zur Unterdrückung von chemischem Rauschen.
Bruker Daltonics GmbH.
- Marco Hamann, Dr. Johannes Leuschner.
AG Technomathematik
Ultrasound Testing of Carbon Fiber Reinforced Polymers for Porosity Without a Back-Wall Echo.
Airbus Defence & Space, Bremen.