Modellierungsseminar of the year 2010/2011
Im Industriemathematikstudium (bzw. im Technomathematikstudium, wie der Studiengang zuvor genannt wurde) lernen die Studierenden, wie komplexe Probleme insbesondere aus Technik, Industrie, Ingenieur- und Naturwissenschaften mittels mathematischer Methoden bearbeitet und gelöst werden können.
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Zentral ist dabei das Modellierungsseminar (bzw. " Modelling Project", wie es im englischsprachigen Masterstudiengang heißt), in dem prototypisch für die Berufspraxis eines Industriemathematikers in der FuE-Abteilung eines Industrieunternehmens der Problemlösungsprozess schrittweise durchgeführt wird:
- Formulierung eines meist nicht in der Sprache der Mathematik gegebenen, technischen oder naturwissenschaftlichen Problems und Festlegung des mathematisch zu behandelnden Problemteils.
- Umsetzung des Problems in ein mathematisches Modell.
- Mathematische Analyse des Modells, Auswahl bzw. Entwicklung numerischer Methoden zu seiner Evaluation und Simulation, Verbesserungen des Modells.
- Berechnung konkreter Lösungen durch Benutzung gegebener oder selbstprogrammierter Software, Aufbereitung und Beschaffung dafür relevanter Daten.
- Rückübersetzung der Ergebnisse in die Sprache der Technik bzw. Naturwissenschaften.
- Darstellung und Vermittlung der Ergebnisse.
Dieses Modellierungsseminar läuft über ein Jahr im zweiten und dritten Semester des Masterstudiengangs (bzw. im sechsten und siebten Semester des Diplomstudiengangs, den es bis 2014 gab). Die Studierenden bearbeiten in Zweiergruppen im "Auftrag" eines Kooperationspartners aus der Industrie oder den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein praxisrelevantes Problem, für das der Lösungsweg nicht vorgegeben ist. Diese Arbeit erfordert die Aneignung zusätzlicher, nicht notwendig mathematischer, Fachkenntnisse, die enge Kooperation in der Zweiergruppe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Aufgabenstellern und die Präsentation der Ergebnisse im Vortrag, als ausführlicher Bericht sowie als Poster.
Das Modellierungsseminar ist für die Studierenden (und ihre Betreuer) eine große, arbeitsintensive Herausforderung, durch das sie sich aber vielfältige, fachliche und außerfachliche Kenntnisse erwerben. Der erfolgreiche Abschluss wirkt deshalb ausgesprochen motivierend, in Hinblick auf den Abschluss des Studiums wie die spätere Berufspraxis.
- Daniel Scholten, Tobias Linke.
WG Industrial Mathematics
Dynamische Modelle und Support Vector Machines zur Vorhersage von Wasserständen.
Emscher Genossenschaft (Essen),
Lippe-Verband (Dortmund).
- Dr.-Ing. Hannes Meyer, Jacob Niemeyer.
WG Optimization and Optimal Control
Entwurf und Analyse eines Kalman-Filters für die Beobachtung der Abgastemperatur bei Dieselmotoren.
IAV, Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Gifhorn.
- Ariela Pagel, Daniel Köhntopp.
WG Industrial Mathematics
Klassifikation von Massenspektrometrie-Daten.
Bruker Daltonics GmbH.
- Jan Frädrich, Dr.-Ing. Stephanie Chen.
WG Optimization and Optimal Control
Mathematische Modellierung einer Kalibriereinheit für Gyro-Sensoren.
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme, Bremen.
- Kai Feldhusen, Stefan Loock.
WG Optimization and Optimal Control
Modellierung der Dynamik eines Mondlanders im Mondorbit und bei der Mondlandung.
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme, Bremen.
- Konrad Tecza, Jerôme Grandke.
WG Optimization and Optimal Control
Modellierung der Funktion eines Scanning-LIDARs zur Abtastung von Oberflächen.
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme, Bremen.
- Sophie Niehüser.
WG Industrial Mathematics
Modellierung und Simulation der Zerkleinerung von Altreifengranulat.
Bremer Institut für integrierte Produktentwicklung BIK.
- Andrea Klus, Annika Ostrander.
WG Numerics of PDEs
Modellierung und Simulation des Laserschweißens von Hybridbauteilen.
BIAS, Bremer Institut für Angewandte Strahltechnik.
- Nils Hase, Mischa Ungermann.
Former WG Modelling and PDEs
Modellierung von Benetzungsvorgängen an Stahlzylindern beim Tauchkühlen.
Dr. Friedhelm Frerichs, Institut für Werkstofftechnik IWT Bremen.
- Arne Breede, Dr. Stefan Peters.
Former WG Numerics
Tsunami-Modellierung: Verbesserung der Finite-Elemente-Struktur.
AWI, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven.
- Dr. Tobias Kluth, Dr.-Ing. Heinrich Wernsing.
WG Optimization and Optimal Control
Untersuchung des Ausrollvorgangs eines Fahrzeugs unter Berücksichtigung verschiedener Fahrwiderstände.
Volkswagen AG, Volkswagen AG, Wolfsburg.