Modellierungsseminar des Jahres 2016/2017
Im Industriemathematikstudium (bzw. im Technomathematikstudium, wie der Studiengang zuvor genannt wurde) lernen die Studierenden, wie komplexe Probleme insbesondere aus Technik, Industrie, Ingenieur- und Naturwissenschaften mittels mathematischer Methoden bearbeitet und gelöst werden können.
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Zentral ist dabei das Modellierungsseminar (bzw. " Modelling Project", wie es im englischsprachigen Masterstudiengang heißt), in dem prototypisch für die Berufspraxis eines Industriemathematikers in der FuE-Abteilung eines Industrieunternehmens der Problemlösungsprozess schrittweise durchgeführt wird:
- Formulierung eines meist nicht in der Sprache der Mathematik gegebenen, technischen oder naturwissenschaftlichen Problems und Festlegung des mathematisch zu behandelnden Problemteils.
- Umsetzung des Problems in ein mathematisches Modell.
- Mathematische Analyse des Modells, Auswahl bzw. Entwicklung numerischer Methoden zu seiner Evaluation und Simulation, Verbesserungen des Modells.
- Berechnung konkreter Lösungen durch Benutzung gegebener oder selbstprogrammierter Software, Aufbereitung und Beschaffung dafür relevanter Daten.
- Rückübersetzung der Ergebnisse in die Sprache der Technik bzw. Naturwissenschaften.
- Darstellung und Vermittlung der Ergebnisse.
Dieses Modellierungsseminar läuft über ein Jahr im zweiten und dritten Semester des Masterstudiengangs (bzw. im sechsten und siebten Semester des Diplomstudiengangs, den es bis 2014 gab). Die Studierenden bearbeiten in Zweiergruppen im "Auftrag" eines Kooperationspartners aus der Industrie oder den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein praxisrelevantes Problem, für das der Lösungsweg nicht vorgegeben ist. Diese Arbeit erfordert die Aneignung zusätzlicher, nicht notwendig mathematischer, Fachkenntnisse, die enge Kooperation in der Zweiergruppe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Aufgabenstellern und die Präsentation der Ergebnisse im Vortrag, als ausführlicher Bericht sowie als Poster.
Das Modellierungsseminar ist für die Studierenden (und ihre Betreuer) eine große, arbeitsintensive Herausforderung, durch das sie sich aber vielfältige, fachliche und außerfachliche Kenntnisse erwerben. Der erfolgreiche Abschluss wirkt deshalb ausgesprochen motivierend, in Hinblick auf den Abschluss des Studiums wie die spätere Berufspraxis.
- Samuel Kublenz, Tobias Witt.
AG Technomathematik
Identifikation akustischer Quellen.
DLR, Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik, Göttingen.
- Johanna Schramm, Matthias Schwarzwald.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Modellierung der Flugdynamik eines Fluggeräts am Seil.
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme, Bremen.
- Marcel Jacobse, Lukas Henneke.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Optimierung der Stapelung von Brammen im Vorbrammenfertiglager.
ArcelorMittal Bremen.
- Andreas Dridiger, Lukas Zumvorde.
AG Numerik PDE
Schutzgasströmung zur Kühlung bei einem Laser-Anschmelz-Prozess.
BIAS, Bremer Institut für Angewandte Strahltechnik.
- Hendrik Pietschik, Niklas Requate.
AG Technomathematik
Signalanalyse und Funktionsentwicklung für einen Automobilsensor.
Hella Fahrzeugkomponenten GmbH, Bremen.
- Jim van Kleef, Matthias Otten.
AG Technomathematik
Ultraschall-Untersuchungen von CFK-Bauteilen.
Airbus Defence & Space, Bremen.