Beweisidee: Man konstruiert einen
Inversionskreis i, der die beiden Ankreise rechtwinkelig
schneidet (damit sie auf sich selbst abgebildet werden).
Man kann dann zeigen, dass der Feuerbachkreis durch die
Inversion an i auf die gemeinsame Tangente f'
der beiden Ankreise abgebildet wird. Da die Tangente die
Ankreise berührt, berührt der Feuerbachkreis ebenfalls die
Ankreise.
Man betrachte die Ankreise der Dreiecksseiten a und b.
Ihre Mittelpunkte seien Ia und Ib,
ihre Berührpunkte mit der Geraden durch A und B seien Za
und Zb. Weiterhin seien Ma, Mb
und Mc die Mittelpunkte der Seiten des Dreiecks
ABC.
Dann gilt (siehe
hier) für die Entfernung zwischen einem Eckpunkt und
dem gegenüberliegenden Ankreisberührpunkt: ,
so dass Mc auch der Mittelpunkt von ZaZb
ist. Der Kreis i um Mc
mit dem Radius |McZb| verläuft also
auch durch Za.
Die Punkte C und S teilen die Strecke IaIb
innerlich und äußerlich im gleichen Teilungsverhältnis,
nämlich dem der Radien der Ankreise. Die vier Punkte Ib,
Ia, C und S sind also harmonische
Punkte.
Projiziert man diese vier Punkte Ib, Ia,
C und S senkrecht auf die Gerade AB, so erhält man die
vier Punkte Zb, Za, Hc
und S, die folglich auch harmonische
Punkte sind.
Wir betrachten nun die Inversion am Kreis i und bestimmen
zu einigen Objekten die Bildpunkte.
Der Höhenfußpunkt Hc wird auf den Punkt
S abgebildet, da Zb, Za, Hc
und S harmonische Punkte sind. (Begründung am Ende der
Information über harmonische
Punkte )
Die Ankreise an die Dreiecksseite a und b werden
auf sich selbst abgebildet, da sie den Inversionskreis i
senkrecht schneiden. Das erkennt man am deutlichsten in
den Schnittpunkten Za und Zb. Die
Begründung der Abbildungseigenschaft findet man hier.
Der Feuerbachkreis (rot gepunktet) des Dreiecks
ABC wird auf die Gerade f' abgebildet, die zweite äußere,
gemeinsame Tangente der beiden Ankreise.
Begründung
Der Feuerbachkreis verläuft durch den Mittelpunkt Mc
des Inversionskreises. Also ist das Bild des
Feuerbachkreises eine Gerade, die
1. durch den Bildpunkt eines Punktes der Kreislinie
verläuft und
2. parallel zur Tangente an den Feuerbachkreis im Punkt Mc
ist.
(Die zugehörigen Eigenschaften der Inversion am Kreis
findet man hier)
Die 1. Bedingung wird vom Punkt Hc
erfüllt, der bei der Inversion an i auf S abgebildet wird.
Nun betrachte man die Tangente t an dem Feuerbachkreis im
Punkt Mc. Der von t und der Strecke MbMc
eingeschlossenen Winkel ist δ. Die 2. Eigenschaft ist
erfüllt, wenn wir zeigen, dass t und f' parallel sind. Da
MbMc parallel zu BC ist, zeigen wir
dazu, dass der Winkel δ so groß ist wie der Winkel α, der
Winkel zwischen f' und der Geraden BC.
Es gilt:
γ=δ δ ist Sehnen-Tangenten-Winkel, γ ist
Peripheriewinkel zur Sehne MbMc und
dem Feuerbachkreis (Hintergrund ist der Peripheriewinkelsatz)
β=γ MaMb ist parallel zu AB und
MaMc ist parallel zu AC
α=β Bei der Spiegelung an der Geraden IaIb
wird die Gerade AB auf f' und die Gerade AC auf die Gerade
BC abgebildet. Damit ist α der Bildwinkel von β und damit
sind beide Winkel gleich groß.

Folglich ist t parallel zu f' und wir haben gezeigt, dass
das Inversionsbild des Feuerbach-Kreises die Gerade f' ist.
Da die Inversion am Kreis involutorisch (selbstinvers)
ist und die Inversion die Berühreigenschaften erhält (das
ist eine Folgerung aus der Winkeltreue),
gilt:
f' berührt als gemeinsame Tangente die beiden Ankreise.
Also berührt das Urbild von f', der Feuerbachkreis, auch
die Urbilder der beiden Ankreise, die aber auf sich selbst
zurückabgebildet werden.
Bleibt noch zu zeigen, dass auch der Inkreis und der
Ankreis an die Seite AB den Feuerbach-Kreis berühren.
Dazu betrachte man folgende Konstruktion:
Zc ist der Berührpunkt des Ankreises an
die Seite AB, Z der Berührpunkt des Inkreises mit dieser
Seite. Wie oben seien Ma, Mb und Mc
die Mittelpunkte der Seiten des Dreiecks ABC.
Dann kann man mit demselben Hinweis (siehe
hier) zeigen, dass Zc und Z wieder
symmetrisch zu Mc liegen. Folglich geht der Kreis
mit dem Mittelpunkt Mc und dem Radius |McZc|
auch durch Z und bildet für die weiteren Betrachtungen den
Inversionskreis i.
S sei der Schnittpunkt der Winkelhalbierenden des Winkels
ACB mit der Seite AB. Die vier Punkte C, W, S und Ic
(der Mittelpunkt des Ankreises) liegen auf dieser
Winkelhalbierenden und sind harmonische
Punkte. Projiziert man diese vier Punkte senkrecht auf
die Gerade AB, so erhält man Hc, Z, S und Zc.
Damit ist gezeigt, dass bei der Inversion an i Hc
auf S abgebildet wird.
Es sei nun f' die eine gemeinsame, innere Tangente an den
Inkreis und den Ankreis. Analog zur Argumentation oben lässt
sich zeigen, dass f' das Bild des Feuerbach-Kreises bei
Inversion an i ist. Damit ist letztlich gezeigt, dass der
Feuerbachkreis den Inkreis (und den Ankreis an die Seite AB)
berührt.
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Matthias Pahl, R.Albers,
Erstellt mit GeoGebra
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