„Expressive writing” als Bewältigungsstrategie von Mathematikangst für den Einsatz in der Schule | Mathematikbezogene Angst – Ursachen und Implikationen für den Unterricht |
Abstract:
Mathematikangst ist in der
Schule weit verbreitet, es wird davon ausgegangen, dass
etwa jeder Fünfte von Angstgefühlen in Bezug auf
Mathematik betroffen ist (Eden, Heine & Jacobs,
2013, S. 27). In der Literatur finden sich
Untersuchungen zu unterschiedlichen Bewältigungsstrategien
von Angst vor Mathematik, eine davon ist das expressive
writing. Diese Methode beschreibt das - durch einen
Schreibanlass angeleitete - Ausformulieren von
Gedanken und Gefühlen (Kacewicz, Slatcher &
Pennebaker, 2006, S. 2). Verschiedene Studien zeigen
positive Effekte, die expressive writing auf die Reduktion
von Angst oder auf das Leistungsvermögen hat;
gleichzeitig gibt es Bedenken, dass expressive
writing Ängste von Personen verstärken könnte, die
Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle auszudrücken (Park,
Ramirez & Beilock, 2014, S. 106f.; Niles et al., 2013,
S. 1f.) oder zu einer Verschlechterung der
Leistungen bei Personen ohne Ängste bzgl.
mathematischer Prüfungssituationen führen kann (Lang &
Lang, 2011, S. 792). Aus diesen Ergebnissen werden zwei
Möglichkeiten abgeleitet, expressive writing in der Schule
zu implementieren: Im Rahmen von Interventionen direkt vor
Prüfungen oder regelmäßige Interventionen über einen
längeren Zeitraum. Diese Möglichkeiten zielen auf
unterschiedliche Entwicklungen ab: Auf eine
Leistungssteigerung in Prüfungssituationen beziehungsweise
auf eine längerfristige Reduktion von
Mathematikangst. Beide Ansätze vermeiden nicht
zwangsläufig durch die obigen Bedenken angebrachte
Risiken, hier könnte der Einsatz der Methode (ggf. nach
individueller Beratung) freiwillig oder individuell
geschehen. Insgesamt scheint die Methode allerdings -
insbesondere aufgrund der einfachen Gestaltung - sinnvoll
in der Schule einsetzbar zu sein. Insbesondere in Bezug
auf die langfristige Wirkung von expressive writing zur
Angstreduktion fehlen bisher empirische Befunde.
Referent*innen:
Anna Weißbach MA 3. FS
(Mathe/Physik)
annweiss@uni-bremen.de
Kristina Kretz MA 3. FS
(Mathe/Physik)
kretzk@uni-bremen.de
Steffen Rohde MA 3. FS
(Mathe/Physik)
strohde@uni-bremen.de
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Abstract:
Die mathematikbezogene Angst
findet in der Literatur große Beachtung, denn in ihr wird
unter anderem die Ursache für schlechte mathematische
Leistungen in der Schule gesehen. So stellt sich die
Frage, welchen Beitrag die Mathematiklehrkraft zu einem
angstfreien Unterricht leisten kann. Die
Begünstigungsfaktoren der Angstentstehung stehen damit im
Fokus dieser Arbeit. Die Klassifikation der Angst als
Emotion wie auch die Annahme, dass die Sozialumwelt einen
Einfluss auf die Emotionsentstehung hat, führen dazu, dass
die Appraisal-Theorie nach Pekrun zur Erklärung von
Emotionsentstehung den Eingang in die Überlegungen
gefunden hat. Es beschreibt die Entstehung von Emotionen
u.a. in Abhängigkeit von Veränderlichen der sozialen
Umwelt. Am Rande soll auch das Erwartungs-Wert-Modell nach
Wiegfield und Eccles Berücksichtigung finden, die das
fachliche Selbstkonzept als Auslöser für die Entstehung
von Emotionen betrachtet. Mit Blick auf die
Forschungsfrage sollen die daraus resultierenden
Implikationen für eine angstfreie Lernumgebung unter
Berücksichtigung der Empirie dargestellt werden.
Referent*innen:
Navreen Bhuller, Fächer:
Mathematik und Chemie (3.FS M.Ed.)
Annabelle Gildemeister-Döring,
Fächer: Mathematik und Religionswissenschaft (M.Ed.)
Sven Jakisch, Fächer:
Mathematik und Spanisch (3.FS M.Ed.)
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