Modellierungsseminar des Jahres 2015/2016
Im Industriemathematikstudium (bzw. im Technomathematikstudium, wie der Studiengang zuvor genannt wurde) lernen die Studierenden, wie komplexe Probleme insbesondere aus Technik, Industrie, Ingenieur- und Naturwissenschaften mittels mathematischer Methoden bearbeitet und gelöst werden können.
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Zentral ist dabei das Modellierungsseminar (bzw. " Modelling Project", wie es im englischsprachigen Masterstudiengang heißt), in dem prototypisch für die Berufspraxis eines Industriemathematikers in der FuE-Abteilung eines Industrieunternehmens der Problemlösungsprozess schrittweise durchgeführt wird:
- Formulierung eines meist nicht in der Sprache der Mathematik gegebenen, technischen oder naturwissenschaftlichen Problems und Festlegung des mathematisch zu behandelnden Problemteils.
- Umsetzung des Problems in ein mathematisches Modell.
- Mathematische Analyse des Modells, Auswahl bzw. Entwicklung numerischer Methoden zu seiner Evaluation und Simulation, Verbesserungen des Modells.
- Berechnung konkreter Lösungen durch Benutzung gegebener oder selbstprogrammierter Software, Aufbereitung und Beschaffung dafür relevanter Daten.
- Rückübersetzung der Ergebnisse in die Sprache der Technik bzw. Naturwissenschaften.
- Darstellung und Vermittlung der Ergebnisse.
Dieses Modellierungsseminar läuft über ein Jahr im zweiten und dritten Semester des Masterstudiengangs (bzw. im sechsten und siebten Semester des Diplomstudiengangs, den es bis 2014 gab). Die Studierenden bearbeiten in Zweiergruppen im "Auftrag" eines Kooperationspartners aus der Industrie oder den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein praxisrelevantes Problem, für das der Lösungsweg nicht vorgegeben ist. Diese Arbeit erfordert die Aneignung zusätzlicher, nicht notwendig mathematischer, Fachkenntnisse, die enge Kooperation in der Zweiergruppe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Aufgabenstellern und die Präsentation der Ergebnisse im Vortrag, als ausführlicher Bericht sowie als Poster.
Das Modellierungsseminar ist für die Studierenden (und ihre Betreuer) eine große, arbeitsintensive Herausforderung, durch das sie sich aber vielfältige, fachliche und außerfachliche Kenntnisse erwerben. Der erfolgreiche Abschluss wirkt deshalb ausgesprochen motivierend, in Hinblick auf den Abschluss des Studiums wie die spätere Berufspraxis.
- Niels Backfisch, Hilke Behrends.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Grey-Box-Modellierung für das Zylindermassenmodell.
IAV, Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Gifhorn.
- Dr. Thies Gerken, Jan Hochmann.
Ehemalige AG Inverse Probleme
Modellierung von Ultraschallwellen in Aluminium- und CFK-Platten.
FIBRE, Faserinstitut Bremen.
- Maren Hülsmann, Laura Sommer, Amina Zaghdane.
AG Optimierung und Optimale Steuerung
Pfadplanung auf Asteroiden und Kometen für Explorationsmissionen.
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme, Bremen.
- Alexander Probst, Claas Nagel.
AG Technomathematik
Systemmodellierung von Unternehmen, Organisationen oder deren Teilbereiche.
aib, Arbeitswissenschaftliches Institut, Bremen.
- Dr. Kai Wah Chan, Matthias Rick.
AG Technomathematik
Ultraschallprüfung von Verbundwerkstoffen.
Airbus Defence & Space, Bremen.