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Iechyd da Caerdydd !!!! – Mein Auslandsjahr im walisischen Cardiff

Ein Erlebnisbericht von Ninja Werner (WiSe 2011/2012 und SoSe 2012)

Vor Beginn meines Technomathematikstudiums war die Möglichkeit, ein Auslandssemester absolvieren zu können, ein mitentscheidendes Auswahlkriterium für ein Studium in Bremen. In meinem fünften Semester war es endlich so weit. Um die Bewerbung musste sich rechtzeitig gekümmert werden, auch wenn sie dann ein Leichtes war. Die Wohnungssuche stellte sich ebenfalls als problemlos heraus: Bereits vor meiner Ankunft in Cardiff trat ich über das Internet einer Wohngemeinschaft bei und konnte mein neues Zimmer direkt nach meiner Ankunft beziehen. Viele Erasmusstudenten haben sich aber auch erst in Cardiff zusammengefunden und dann in kürzester Zeit eine Bleibe gefunden.

Tyische Reihenhäuser in Cardiff Tyische Reihenhäuser in Cardiff
Viele Studenten in Cardiff leben nicht wie gewohnt in Wohnungen, sondern in Reihenhäusern zusammen, die den Studenten durch zahlreiche Vermittlungsbüros bereitgestellt werden. Der Standard der Häuser ist schon etwas niedriger als in Deutschland. Mit dem neu eingeführten Müllsystem versucht die Stadt, mehr Ordnung in die teilweise etwas chaotische Studentenstadt zu bringen.
In der Uni besuchte ich vor allem Kurse aus dem dritten Studienjahr, die von überwiegend gleichaltrigen bis etwas jüngeren Studenten besucht wurden. Zu Beginn der Vorlesungen wurden sehr ausführlich grundlegende Dinge aus der Analysis oder Algebra wiederholt. Im späteren Verlauf stieg das Niveau dann an, blieb jedoch meist unter den Bremischen Verhältnissen. Es gab zum Beispiel keine wöchentlichen Übungszettel, mit denen ein Bremer Student bereit und gewohnt gewesen wäre, sich die Zähne daran auszubeißen. Vielmehr wurden die Studenten teilweise verpflichtend, teilweise freiwillig in zwei- bis dreiwöchigen Zeitabständen zu Übungen aufgefordert, die mit nicht allzu großem Aufwand von jedem halbwegs aufmerksamen Studenten gemeistert werden konnten.
Neben den Drittjahr-Kursen nahm ich außerdem an einem Masterkurs aus dem vierten Studienjahr teil, der sich deutlich im Schwierigkeitsgrad und im Aufwand von den Drittjahr-Kursen abhob und in etwa einer typischen Bremer Vorlesung entsprach. Insgesamt musste während des Semesters insgesamt weniger Zeit als gewohnt für die Uni aufgebracht werden, sodass genügend Zeit für freizeitliche Aktivitäten blieb, wie es in einem Erasmusjahr auch sein sollte. Noch im Semester werden in Cardiff die abschließenden Klausuren geschrieben, alles schriftlich über zwei bis drei Stunden. Sämtliche Prüfungen wurden innerhalb von zwei Wochen abgehalten, sodass die Vorbereitungszeit für einen einzelnen Kurs sehr knapp ausfiel und ein anderes Lernen als in Bremen erforderte.

Haupteingang der Uni Cardiff Haupteingang der Uni Cardiff
Ninja (rechts) mit Erasmus-Kolleginnen: Chloé aus Frankreich und Candela aus SpanienNinja (rechts) mit Erasmus-Kolleginnen: Chloé aus Frankreich und Candela aus Spanien

Neben der Uni ist mir in Cardiff nie langweilig geworden. Irgendwie lag immer alles in unmittelbarer Nähe und konnte zu Fuß erreicht werden. Der Gang in das moderne Stadtzentrum mit dem Millenium Stadium, Grillen im studentenbesetzten Bute Park, ein Eis vor dem idyllischen Cardiff Castle sowie das abwechslungsreiche Nacht- und Partyprogramm waren stets schnell organisiert und ausgeführt. Lohnenswert ist es auch, sich an die Grenzen Cardiffs sowie zur Cardiff Bay oder darüber hinaus zu bewegen, um das schöne Wales kennenzulernen. Trips wie nach Edinburgh oder Stonehenge zählten außerdem zu meinen Highlights. Insgesamt war es ein aufregendes Jahr, das mir viele neue Kontakte und unvergessliche Eindrücke bescherte, die ich nicht missen möchte. Die Möglichkeit, meine Bachelorarbeit in der Kooperation Cardiff-Bremen schreiben zu dürfen, obwohl dies zunächst nicht geplant war, zeigte die Flexibilität der beiden Partnerhochschulen und sollte jeden Studenten davon überzeugen, seine eventuell vorhandenen Bedenken zu vergessen und die Chance auf seinen eigenen Auslandsaufenthalt wahrzunehmen.