Erweiterung des Riccati-Reglers auf adaptive modellbasierte Optimalregler
Working Group: | WG Optimization and Optimal Control |
Leadership: | Prof. Dr. Christof Büskens ((0421) 218-63861, E-Mail: bueskens@math.uni-bremen.de ) |
Processor: | Dr. Jan Tietjen |
Project partner: | |
Time period: | since 01.06.2007 |

Ein besonderer Entwicklungsbedarf besteht für die modellbasierte Regelung. Hierbei basiert das Regelgesetz auf einem mathematischen Modell und einer zugrundegelegten Zielfunktion zur Bewertung der definierten Vorgaben. Der verbreiteteste Ansatz bei der modellbasierten Regelung ist die Verwendung eines linearen Modells mit einer quadratischen Zielfunktion. Unter den technischen Voraussetzungen der Beobachtbarkeit und Erreichbarkeit lässt sich durch die dabei auftretende Riccati-Gleichung ein erstets effizientes und asymptotisch stabiles Feedbackgesetz formulieren. Bisher kann diese Theorie jedoch nur für lineare Modelle umgesetzt werden. Im Falle nichtlinearer Modelle muss das System um den Zustandspunkt linearisiert werden oder auf andere sehr viel aufwändigere Regelstrategien ausgewichen werden. Zudem können störende Einflüsse des realen Systems wie etwa Wind, eine sich verändernde Masse oder Temperaturunterschiede die Modellgüte eines linearen Systems deutlich einschränken, eine Eigenschaft, die bisherige Regelansätze nicht kompensieren können. Heute geht man davon aus, dass ca. 90% aller Regler entweder falsch eingestellt oder sogar ganz überflüssig sind.
Notwendig ist daher die Erweiterung des bekannten Riccati-Ansatzes auf allgemeine nichtlineare Modelle.
Dabei erfolgt der Nachweis der Existenz neuer Reglerstrategien unter Voraussetzungen von Optimalitätsbedingungen, die mit den aus der Regelung stammenden Begriffen Beobachtbarkeit und Erreichbarkeit in Relation gesetzt werden. Hierdurch entsteht eine neue Klasse von optimalen Feedbackreglern für nichtlineare Modelle. Durch den Zusammenhang zwischen Regelungsstrategie und der Theorie der nichtlinearen Optimierung können gründlich erforschte Ergebnisse wie parametrische Sensitivitätsanalyse neue Erkenntnisse und Ergebnisse im Bereich der Regelungstechnik aufzeigen. Durch die parametrische Sensitivitätsanalyse lassen sich etwa neue adaptive Optimalregler konzipieren, welche Nominalstörungen im Modell berücksichtigen und kompensieren. Die dadurch entstehenden Ergebnisse können auf weitere Reglervarianten, wie etwa modellbasierte Trackingregler oder zeitvariante Feedbackregler, erweitert werden.