16:00 - 18:30, SFG 1010
Anwesende Mitglieder: Birgit Lutz-Kunisch, Olaf Mosbach-Schulz, Joachim Schalthöfer, Gerhard Zacharias, Andrew Winter
Gäste: Uwe Schüßler, Petra Boxler, Thomas Marthens, 6 weitere DiskussionsteilnehmerInnen
Protokoll: Boris Bauer
Joachim berichtet, dass die Vertrauensperson für Schwerbehinderte den KRAM-Raum (GW2 B1460) künftig an drei Tagen in der Woche als Beratungszimmer mitbenutzen wird.
übernimmt Olaf die Diskussionsleitung, stellt Petra (Zentrum für Weiterbildung) und Uwe (Vertreter für die OE-Gruppe Hochschuldidaktische Foren) vor und eröffnet anhand der vier Thesen, dass Weiterbildung für akademische MitarbeiterInnen
über den Themenkomplex der Hochschuldidaktik hinausgeht,
zum integralen Bestandteil ihrer (Ausbildungs-)Stellen gehört,
thematisch von diesen mitbestimmt werden sollte,
und die finanzielle Beteiligung insbesondere Engagierte belasten kann,
eine Informations- und Diskussionsrunde.
A) Informationsrunde:
Petra stellt den Plan einer möglichen, vom Zentrum für Weiterbildung initiierten Weiterbildungsveranstaltung aus dem Bereich des Wissenschaftsmanagement vor. Das auf modularem Prinzip aufbauende Konzept besteht aus einem Kern-Curriculum, das in die drei Bereiche Fachkenntnisse (universitäre Strukturen, Rechungswesen, Drittmitteleinwerbung und -verwaltung), Projektmanagement (methodische Hilfsmittel) und Human Resources (Arbeitsrecht, Konfliktmanagement) gegliedert ist, insgesamt 80 Stunden umfasst und im Falle des ausschließlichen Zurückgreifens auf externe Dozenten rund 400 Euro pro Teilnehmer kosten würde. Für ein 32stündiges Zusatzmodul müssten weitere 300 Euro veranschlagt werden.
Uwe berichtet, dass die OE-Gruppe Hochschuldidaktische Foren vom Rektorat und dem Konrektor für Forschung und Lehre Müller Anfang 2000 vor dem Hintergrund geringer Absolventenzahlen in Bremen (20% unter Bundesdurchschnitt) initiiert wurde; und dass die Wahl der Organisationsformen "OE" und "Foren" von vornherein Dezentralität und "informelle Kommunikation" zwischen Lehrenden als Mittel zur Entwicklung der Hochschuldidaktik betonte und sich ausdrücklich gegen den Aufbau eines hochschuldidaktischen Zentrums an der Uni Bremen wandte. Zu den Tätigkeiten der OE seit ihrer Gründung zählen:
Die Ermittlung des Bedarfs an hochschuldidaktischer Weiterbildung, wobei diesbezüglich eine große Heterogenität zwischen den Fachbereichen offenkundig wurde,
Bereitstellung eines offiziellen Angebots an hochschuldidaktischen Weiterbildungskursen der Uni Bremen (wird den Anwesenden vorgelegt),
Aufbau einer Geschäftsstelle (z.Zt. 5 Wochenstunden),
Erarbeitung eines Konzeptes zur Organisation der hochschuldidaktischen Weiterbildung. Dieses wird in Auszügen und als inoffizielle Version den Anwesenden vorgelegt und ist Bestandteil des noch in diesem Jahr vorzulegenden Abschlussberichts.
Thomas berichtet von seiner Teilnahme an dem hochschuldidaktischen Aufbaustudium des Interdisziplinären Zentrums für Hochschuldidaktik der Uni Hamburg (http://izhd.uni-hamburg.de/): Dieses Modellprojekt der norddeutschen Universitäten ist berufsbegleitend ausgelegt und beinhaltet 12 Seminare, die sich in die vier Themenschwerpunkte gliedern: Methoden-, Medien-, Planungs- und Leitungskompetenz. Drei der zwölf Seminare sind nach Referendariat-Vorbild praxisnah konzipiert, ein Ausbau des Studiums zum Bachelor ist geplant.
B) Diskussionsrunde:
Auf den eingeführten Hypothesen und den Beiträgen der Referenten aufbauend wird eine Diskussionsrunde eröffnet, die (schwerpunktmäßig) folgenden Inhalt entwickelt:
Petra und Uwe erklären, dass sowohl dem Zentrum für Weiterbildung als auch der OE-Gruppe die Zuständigkeit bzw. das Mandat zur Koordinierung von Weiterbildungsveranstaltungen fehlen; dass die derzeitige OE-Gruppe Übergangsphasen-Charakter hat; und dass sich hochschuldidaktische Themen bearbeitende Institutionen (z.B. ZMML,) flickenteppichartig über die bremische Universitätsstruktur verteilen.
Gerhard weist darauf hin, dass im künftigen HRG bezüglich der Weiterbildung der akademischen MitarbeiterInnen Vorgaben stehen werden (Schlüsselqualifikationen); und dass sich somit auch die Rahmenbedingungen für die Weiterbildungsprozesse an Universitäten ändern werden.
Olaf berichtet von der Problematik, dass in der Infrastruktur der Uni Bremen ein hochschuldidaktisches Kursangebot existiert, dass leider nicht für alle akademischen MitarbeiterInnen sondern nur für angehörige bestimmter Fachbereiche (z.B. Psychologie) zugänglich ist.
Petra regt an, eine Liste mit Inhalten von Weiterbildungsveranstaltungen zu erarbeiten, die für akademische MitarbeiterInnen Bedeutung haben können.
Folgende Punkte werden unter allen Anwesenden kontrovers diskutiert:
Umfang von Weiterbildungsveranstaltungen:
Ist es sinnvoll, komplexe und zeitaufwendige Weiterbildungsveranstaltungen nach Beispiel des von Petra vorgestellten Konzeptes eines Curriculums zum Wissenschaftsmanagement anzustreben; oder sollte das Weiterbildungsangebot eher aus thematisch enger gefassten Einheiten bestehen? Erstere ermöglichen eine lückenlosere fachliche Ausbildung und gewährleisten, dass im Falle von Aufbauveranstaltungen ein einheitlicher Wissensstand vorausgesetzt werden kann; letztere geben den MitarbeiterInnen die Möglichkeit, selektiv die Veranstaltungen auszuwählen, die ihren aktuellen Informationsbedürfnissen entsprechen.
Motivation der MitarbeiterInnen zur Weiterbildung:
Die Notwendigkeit zur Weiterbildung ist in der Diskussionrunde unumstritten (und darüber hinaus nach Thomas auch im BremHG von den akademischen MitarbeiterInnen gefordert). Ob und inwieweit ist es nun wünschenswert oder notwendig, die Weiterbildungstätigkeit der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen durch Anreiz-, Sanktions- oder Zertifizierungssysteme zu fördern und zu standardisieren; oder aber bei der Wahl von Art und Umfang der Weiterbildungstätigkeit eher das Prinzip der Freiwilligkeit und der Selbsteinschätzung der individuellen Weiterbildungsbedürfnisse der MitarbeiterInnen zu betonen?
Zentralität der (hochschuldidaktischen) Organisationsstruktur:
Sind die Schwerpunkte insbesondere der hochschuldidaktischen Weiterbildung besser dezentral in die Fachbereichsebene (Dekane, Studiendekane, Beauftragte für Hochschuldidaktik) zu legen und somit die fachspezifischen Anteile der Lehre zu betonen; oder kann ein hochschuldidaktisches Zentrum die Lehre in der Gesamtheit der Uni Bremen wirksamer fördern und verbessern?
Entfällt.